Montag, 16. August 2010

Intelligentes Beschaffungsmanagement steigert die Effizienz in Krankenhäusern

Die hochgradig arbeitsteilige und komplexe Leis-
tungserbringung im Krankenhaus entdeckt zuneh-
mend die Möglichkeiten in einem konzeptionellen
Supply Chain Management

Das häufig vorhandene Organisationsdilemma im
Krankenhaus – Ärzte, Pflegekräfte und Administration
arbeiten nebeneinander – sollte zwingend von einem
integrierten, prozessorientierten Unternehmenssystem
abgelöst werden. Teamwork ist gefragt, wenn den ho-
hen Ansprüchen an Qualität, Patientensicherheit und
Wirtschaftlichkeit entsprochen werden soll.

Die zunehmende Komplexität des Gesundheitsmark-
tes sowie die Dynamik und Innovationsgeschwindigkeit
der Medizintechnik – pro Jahr gibt es mehr als 16.000
Patentanmeldungen – machen nur im Dialog eine erfolg-
reiche Beschaffung möglich. Organisatorisch bedeutet
dies, dass der Einkauf als Teil der Wertschöpfungskette
in die strategische Führungsebene des Krankenhauses
integriert sein muss und so früh wie möglich in Ent-
scheidungsprozesse einbezogen werden sollte. Zu Beginn
des Beschaffungsprozesses ist zunächst die Qualität zu
definieren, danach stehen die Komplexitätsreduzierung
und die Festlegung von Standards auf der Agenda. Im
Anschluss werden Ablaufprozesse und Bestellmöglich-
keiten, aber auch Lagerhaltung sowie Kapitalbindung
analysiert. Die genannten Vorarbeiten ermöglichen dann
die erfolgreiche Lieferantenauswahl.

In der ganzheitlichen Betrachtung des Beschaffungs-
prozesses liegen deutlich höhere Einsparpotenziale als bei
der reinen Preisbetrachtung. Das Credo sollte lauten: „Beste
Prozesse sind standardisierte Prozesse.“ 80 % der Kranken-
hausbeschaffung werden in Routineprozesse überführt, um
Wirtschaftlichkeitsvorteile zu generieren, die übrigen 20 %
erlauben innovative Patientenbehandlung.

Einkäufer in Krankenhäusern arbeiten im Span-
nungsfeld zwischen hohem Kostendruck von außen und
großen internen Leistungserwartungen im Klinikbetrieb;
anzustreben sind strategische Partnerschaften mit Be-
schaffungsinstitutionen, womit gleichzeitig dem Thema
Nachhaltigkeit Rechnung getragen wird.

Quelle: IGW Trendreport 02

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