Freitag, 26. November 2010

Salzlandkliniken finanziell angeschlagen - Privatisierung ist eine Option

Privatisierung ist eine Option

Salzlandkliniken finanziell angeschlagen

Landrat Ulrich Gerstner schließt eine Privatisierung der Salzlandkliniken nicht mehr aus.
Foto: Archiv/Weißenborn
Aschersleben (mld). Vor dem Hintergrund des Liquiditätsengpasses schließt Landrat Ulrich Gerstner (SPD) einen Verkauf der Klinik nicht länger aus. Die Wellen um die Kreiskliniken Aschersleben-Staßfurt sowie der gesamten Klinik-Holding für den Salzlandkreis schlagen hoch. Am Mittwoch wurde die Geschäftsführerin der Klinik Aschersleben-Staßfurt, Melita Planert, voraussichtlich für vier Wochen von ihrer Tätigkeit beurlaubt. Hintergrund seien die desolaten wirtschaftlichen Verhältnisse, so die Begründung der Verwaltung des Salzlandkreises, der Träger der Einrichtungen ist. Unterdessen rief Landrat Ulrich Gerstner in seiner Eigenschaft als Aufsichtsratsvorsitzender der Klinik-Holding zur Besonnenheit auf: „Emotionen bringen uns nicht weiter. Wir brauchen unbedingt mehr Ruhe. Die klinische Versorgung ist gesichert.“ Gegenüber dem Super Sonntag erklärte er, dass das im Frühjahr verabschiedete Klinikkonzept „auf Eis gelegt“ sei. Die Unterfinanzierung der Krankenhäuser wird nach Ansicht des Landrates vor allem im kommenden Jahr an allen Standorten der Klinik-Holding tiefe Spuren hinterlassen. Laut den vorläufigen Wirtschaftsplänen für 2011 droht ein zweistelliges Millionendefizit. Ulrich Gerstner: „Ich will nicht schwarz malen, aber die Entwürfe der Wirtschaftspläne sehen sehr bedenklich aus. Für alle Einrichtungen!“ Aus seiner Sicht müsse in zwei Richtungen schnell und konsequent gehandelt werden. Es muss weiterhin um das Vertrauen der Patienten geworben werden und zum anderen die Kostenseite massiv ins Blickfeld rücken. Der Landrat: „Das derzeit erarbeitete Fortführungskonzept genießt oberste Priorität.“ Vor dem Hintergrund eines steigenden Defizits in zweistelliger Millionenhöhe im nächsten Jahr, sei eine Privatisierung der Kliniken an allen Standorten aus seiner Sicht zwischenzeitlich eine Option. Der Landrat: „Hinzu kommt das Problem, dass wir auf kommunaler Ebene, den durchaus verständlichen Lokalpatriotismus nicht haben überwinden können.“ Das Klinikkonzept sah eine weitere Spezialisierung der einzelnen Standorte vor und damit ein Verzicht auf Leistungen an deneinzelnen Standorten.

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